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Das E-Rezept – Alle Infos zur Einführung

Januar 28, 2022
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Redaktion

Die Einführung des E-Rezepts war zwar bereits für Januar 2022 geplant, jedoch wurde sie aufgrund technischer/bürokratischer Hürden auf unbestimmte Zeit verschoben. Trotzdem sollten wir das Thema genauer unter die Lupe nehmen, da das E-Rezept in der Zukunft zu unserem Alltag gehören wird

Online-Rezepte sollen zukünftig auf dem Smartphone gespeichert und per E-Rezept-App in der Apotheke eingelöst werden können. Rezepte auf Papier, also der umgangsprachliche “Rosa Schein”, gehört dann größtenteils der Vergangenheit an. Dadurch werden Praxen, Apotheken und Versicherte entlastet.

Das E-Rezept vereinfacht und digitalisiert folgende Prozesse:

  • die Ausstellung von Rezepten in der Arztpraxis
  • die Abholung von Medikamenten in der Apotheke bzw. den Medikamentenversand.

Auch Patientinnen und Patienten einer bekommen nun ein digitales Kassenrezept zugestellt, das per App eingelöst werden kann. Die Telemedizin und Videosprechstundenlösungen wie arztkonsultation gewinnen dadurch deutlich an Attraktivität.

Was sind die Vorteile des E-Rezepts?

Auf einen Blick

  • Rezepte können per Smartphone-App sicher gespeichert werden
  • Der Vorrat von Medikamenten in Apotheken kann online geprüft werden.
  • Folgerezepte können quartalsweise digital erstellt werden, Praxen sparen dadurch Zeit und für Versicherte ist kein Arztbesuch mehr notwendig.
  • Digitale Übersicht für Versicherte aller in der Vergangenheit eingenommenen Medikamente.
  • Kurze Wege – Rezepte müssen nicht mehr ausgedruckt und per Hand unterschrieben werden.
  • Gemeinsam mit dem E-Medikationsplan haben Medizinerinnen und Mediziner die Medikation Ihrer Patienten immer im Blick.

E-Rezepte können zukünftig auch in der elektronischen Patientenakte ePA gespeichert werden, die das Herzstück der Telematikinfrastruktur (TI) bildet.

💡 Neben dem E-Rezept sollen auch Heilmittel, Hilfsmittel und häusliche Krankenpflege elektronisch verordnet werden können.

Wie wird ein digitales Rezept eingelöst?

Es gibt zwei Wege, um das E-Rezept einzulösen.

  1. E-Rezept” App – in der offiziellen App der bundeseigenen Gesellschaft gematik werden E-Rezepte gespeichert und dann in der Apotheke mittels QR-Code eingelöst.

    Versicherte müssen eine elektronische Gesundheitskarte (eGK) besitzen, um die E-Rezept App nutzen zu können.

  2. Ausdruck mit QR-Code – Wenn Patienten kein Smartphone besitzen, kann ein Ausdruck des E-Rezeptes erstellt werden, der QR-Code wird dann von der Apotheke eingelesen.

Hat das E-Rezept auch Nachteile?

Die flächendeckende Einführung des E-Rezepts steht wie gesagt noch vor einigen Hürden. Theoretisch bringt es aber viele Vorteile für alle, sobald die dahinterstehende Infrastruktur reibungslos funktioniert. Doch genau dies ist bis dato nicht der Fall.

Nachteile hat das E-Rezept momentan für die großen Versandapotheken. Denn das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten gilt als lukrativer Markt. Die führenden Anbieter hatten entsprechend expandiert, um zur gesetzlich definierten Einführung im Januar 2022 E-Rezepte bearbeiten zu können. Die Verschiebung auf unbestimmte Zeit durch das BGM macht den Firmen hier einen gravierenden Strich durch die Rechnung.

Auch für Ärztinnen und Ärzte, die Videosprechstunden anbieten, bleiben viele Fragen offen. Solange die meisten Apotheken das E-Rezept noch nicht verarbeiten können, dürfte eine elektronische Ausstellung für Versicherte keine Vorteile bringen.

28. Jan. 2022

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